Projekt „Friedhöfe – Oasen für Pflanzen und Tiere“

„Friedhöfe – Oasen für Pflanzen und Tiere“

Unter diesem Motto steht das Naturschutzprojekt des Kirchlichen Vereins „Schöpfung bewahren konkret“.

Ich heiße Barbara Füchtbauer, bin Biologin und unterstütze Kirchengemeinden darin, die Artenvielfalt auf ihren Friedhöfen zu erhöhen.

Wir merken es selbst, und es ist auch in der Presse allenthalben zu lesen: die Zahl der Insekten ist drastisch zurück gegangen. Dem wollen wir auf unserem Friedhof gegensteuern! Oft sind es schon kleine Maßnahmen, die viel bewirken.

  • Wiese statt Rasen

Zum Friedhof in Trogen gehört eine Wiese, die wir als Blühwiese pflegen wollen.

Info: Ungedüngte Wiesen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Sie beheimaten mehr als die Hälfte aller in Deutschland vorkommenden Pflanzen- und Tierarten.

Wir wollen die Wiese nur zweimal im Jahr mähen und nicht vor Juli. So kommen die Kräuter zum Blühen und die Insekten haben Zeit, sich zu entwickeln.

Dauerblüher wie die Schafgarbe sind für Insekten eine wichtige Nahrungsquelle

Außer der Wiese hat der Friedhof in Trogen noch mehr für die Natur zu bieten:

  • Alte Bäume

Info: Bäume sind kostbar für die Artenvielfalt, vor allem wenn sie alt und einheimisch sind. Sie bieten Brutplatz, Unterschlupf und Nahrung in Gestalt von Pollen, Nektar, Blättern, Früchten und Holz. An und in alten Bäumen leben Vögel, Kleinsäuger, Fledermäuse, und eine große Menge von Insekten.

Alte Bäume sind ein Juwel für die Artenvielfalt

Deshalb ist es gut, wenn der Spitzahorn und die alten Eschen im Friedhof stehen bleiben dürfen, auch wenn diese nicht ganz vital sind.

  • Aufgelassene Gräber und Freiflächen

Kiesflächen

Im Friedhof gibt es etliche aufgelassene Gräber, die jetzt teilweise mit Kies bedeckt sind. Hier wollen wir eine Blühfläche mit einer Samenmischung aus einheimischen, regionalen Krautarten anlegen.

Flächen mit Wildwuchs

Einige Kiesflächen haben sich schon von selbst mit Wildkräutern und Gräsern besiedelt. Es ist schön, wenn man den Wildwuchs akzeptiert, er ist für die Insekten besonders wertvoll.

  • Steinriegel an der Friedhofsmauer

An der Mauer am Südrand des alten Friedhofs wurden an einigen Stellen Natursteine gelagert.

Steine belassen – sie bilden ein Biotop für wärmeliebende Pflanzen und Tiere

Diese wollen wir einfach dort liegen lassen. Sie sind ein weiterer Lebensraum, in welchem Spezialisten wie Eidechsen und etliche Insektenarten leben können.

Ich danke Ihnen, dass Sie mit Ihrem Friedhof einen Anteil am Artenschutz beitragen und hoffe auf Ihr Verständnis, Ihre Mitfreude und Ihre Unterstützung.

Mit herzlichen Grüßen

Barbara Füchtbauer

Weitere Informationen zum Friedhof Trogen